Sehr geehrter Herr
Moschkowski, es geht um unsere Blaustirnamazone "Nicki". Wir haben Nicki vor 2,5 Jahren von einer älteren Dame übernommen, leider in einem sehr schlechten Zustand. Der Vogel wog fast 750 g, konnte sich kaum bewegen und hat all die Jahre (lt. Aussage der Dame war Nicki zum Zeitpunkt der Übernahme bereits 20 Jahre alt) in einem sehr kleinen Käfig leben müssen. Wir sind dann mit ihm zu einem Papageienspezialisten gegangen und haben ihn komplett untersuchen lassen. Dabei stellte sich leider heraus, dass Nicki einen chronischen Nieren- u. Leberschaden hat, und in fast allem schon sehr weit über den Grenzwerten lag. Mit viel Einsatz, Pflege und einem speziellen Futter (Dr. Harrison`s Aufzuchtfutter) haben wir es Gott sei Dank so weit hinbekommen, dass fast alle Werte um mehr als die Hälfte wieder gesunken sind und dass der Vogel "nur noch" ca. 450 g wiegt. Seitdem ist Nicki wie ausgewechselt. Er klettert in und an seinem Käfig (der Käfig steht immer offen) herum, spricht wieder und ist auch halbwegs handzahm (Köpfchen kraulen mag er sehr). Ich muss noch dabei sagen, dass wir 2 weitere Graupapageien haben, denen ein eigenes Zimmer zur Verfügung steht. Wir haben immer gedacht, wir könnten Nicki zu den beiden (beides Hähne, Nicki übrigens auch) gesellen, aber die Grauen wollen offensichtlich nicht, da sie jede Möglichkeit nutzen ihn zu beissen oder ihm sonst weh zu tun. Wir merken aber, dass Nicki Gesellschaft MÖCHTE. Und jetzt kommt das Problem: Nicki ist völlig auf mich bezogen. Meinen Mann hat er schon mehrere Male gebissen und im Vorbeigehen sogar schon "angefallen". Solange ich in der Wohnung bin und er mit im Wohnzimmer bei mir sitzen darf, ist alles in Ordnung. Sobald ich aber die Wohnung verlasse, oder Nicki nur den Blickkontakt zu mir verliert (wenn ich z. B. mal auf`s WC muss) geht das Geschrei los, und zwar so lange, bis ich wieder da bin. Der Tierarzt sagt, das sei ein gutes Zeichen. Denn je mehr eine Blaustirnamazone schreien würde, um so wohler würde sie sich fühlen. Ich bin ja froh, dass sich demnach Nicki sehr wohl bei uns fühlt, doch leider ist das langsam kein Zustand mehr, zumal ich auch ganztags berufstätig bin. Wir haben uns schon öfter überlegt, ihm einen Artgenossen dabei zu tun, doch wer gibt uns die Garantie, dass die beiden sich verstehen und dass der zweite nicht auch zum "Schreihals" wird ? Wir sind sehr unsicher, was wir noch tun können bzw. tun sollen. Mein Mann hat sogar schon in Erwägung gezogen, ihn in eine Großvoliere (in die Papageienauffangstation in Veldhoven, Holland) abzugeben, womit ich mich aber nicht abfinden kann. Ich weiss, es gibt kein Patentrezept, aber vielleicht wissen Sie ja wenigstens einen Rat. In Hoffnung auf eine baldige Antwort verbleibe ich mit freundlichen Grüßen Mirjana Massalsky mirjana.massalsky@draeger.com |
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Sehr geehrte Frau Massalsky, |
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