Hallo !
Wir haben 2 Wellensittiche, einen Mohrenkopfpapagei 0,1 und einen Blaustirnsittich 1,0.
Der Sittich-Hahn ist nun ca. 3 Wochen bei uns. Wir haben ihn als
Pflegefall übernommen, da seine Henne bei der Brut gestorben ist und er
allein in der Voliere beim alten Besitzer getrauert hat und viel allein
war.
Hier bei uns hat er seinen eigenen Käfig und ist sehr auf Männer
bezogen. Mit meinem Mann kann er stundenlange "Gespräche" führen
und er ist sehr zahm.
Leider sitzt er oft teilnahmslos in seinem Käfig, hat einen Fuß
hochgezogen und die Augen zusammen gekniffen.
Dann wieder ist er sehr fit und springt in seinem Käfig umher.
Unser Jockel darf immer raus, wenn er mag. Die Käfigtür steht offen.
Die anderen Tiere sind fast immer aktiv, zwitschern oder pfeifen.
Diese starken Stimmungsschwankungen bei unserem Hahn sind recht merkwürdig.
Handelt es sich hier nur um Ruhephasen oder sollten wir einen Arzt
aufsuchen?
Ich bin mit ihm zwar schon bei einem Arzt vor zwei Wochen gewesen, aber
der hat gesagt, daß unser Vogel fit ist. untersucht hat er ihn nicht, da
er keine Ahnung von Papageien hatte.
Viele Grüße aus Westfalen
Katrin Kottmeyer
Crysta7375@aol.com |
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Sehr geehrte Frau Kottmeyer,
der Fall Ihres Blaustirnsittichs ist für mich aus der "Ferne"
schwierig zu beurteilen.
Es ist natürlich, daß Papageien Ruhephasen haben, besonders aktiv sind
die Tiere in den Morgen- und frühen Abendstunden.
Auch gibt es Unterschiede in der Aktivität bei verschiedenen Arten und
Individuen.
Problematisch für Ihr Tier ist natürlich der Verlust des Partners, was
sich negativ auf das Verhalten auswirken kann. Andererseits kenne ich die
Todesursache des Partnertieres nicht, es könnte sich ja auch um eine
infektiöse Erkrankung ge- handelt haben. Das ist oft nicht ganz ungefährlich
für den Restbestand. Daher sollte immer eine Quarantänezeit bei der
Neuaufnahme eines Tiers eingehalten werden.
Ich möchte Ihnen jetzt keine Angst machen. Beobachten Sie das Tier genau,
sollten Krankheitssymptome, wie Apathie, aufgeplustertes Gefieder, Atemnot
oder Durchfall auftreten, ist schon im Interesse für Ihre anderen Tiere
eine Diagnose durch einen kompetenten Vogeltierarzt notwendig.
Manchmal wirkt aber auch schon die Vergesellschaftung mit einem
Partnertier Wunder. Stellen Sie doch die Käfige des 0,1 Mohrenkopfes und
des Blaustirn- sittichs dicht nebeneinander und beobachten Sie das
Verhalten der Tiere über mehrere Tage. Sollten Sie Sympathie erkennen,
freuen sich eventuell beide Tiere über direkten Körperkontakt und Ihr
"Neuer" lebt auf.
Vielleicht informieren Sie mich über den weiteren Verlauf.
Es würde mich interessieren.
Gruß
M.Moschkwoski
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