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Zuchtbericht:
Dunkelrote Aras
"Caesar" und
"Cleopatra" befinden sich seit ca. 9 Jahren in meinem
Bestand. Aufgrund ihres Verhaltens, z.B. die gegenseitige
Gefiederpflege, Fütterungen der
vermeintlichen Henne durch den Hahn und Kopulationsversuche, sowie der
großen Unterschiede in der Statur, d.h.deutliche Unterschiede
in der Körpergröße, in der Form und Größe des Schnabels und des
Kopfes, jeweils größer beim Hahn, war ich mir sicher, ein richtiges
Paar zu besitzen.
Da die großen Aras lt. Literatur
erst mit 6 und mehr Jahren geschlechtsreif werden, mußte ich bis zum
Sommer 1998 warten, ehe die ersten
Brutversuche unternommen wurden. Im ersten Brutjahr gibt es oft Mißerfolge,
die Partner sind noch unerfahren, so daß ich mir
keine großen Gedanken machte, als das
erste Ei auf dem Volierenboden und nicht im Nistkasten lag.
Es wurden noch zwei weitere Eier auf diese Weise "entsorgt". Im nächsten Jahr war ich dann guter Dinge, als im Mai am Verhalten der
Henne und öfter zu beobachtenden
Kopulationen des Paares ein Einsetzen des Bruttriebes zu erkennen
war.
Es wiederholte sich aber das Geschehen aus dem Vorjahr und ich mußte an jedem zweiten Tag ein Ei auf dem Volierenboden
entdecken. Ich war mir sicher, daß dieses
Fehlverhalten auf die Henne zurückzuführen sei. Über
Zuchtprobleme dieser Art wird oft
berichtet. Es sollte sich aber als ein
Irrtum meinerseits erweisen.
Wie durch ein Wunder brütete die Henne dann doch auf dem
letzten und 4. Ei und das auch über die
beschriebene Zeit von ca. 4 Wochen. An dieser Stelle möchte ich
darauf hinweisen, daß der
Brutkasten nur über den oberen Deckel für mich zugänglich war, was
sich noch als großes Hindernis erweisen sollte.
Regelmäßige Nistkastenkontrollen sind oft hilfreich, wenn man über den Befruchtungszustand der Eier informiert sein möchte, aber auch um die Küken zu kontrollieren und zusätzlich Futter zu verabreichen oder eventuell den Nachwuchs per Hand aufzuziehen.
Da ich aufgrund der Kastenkonstruktion
nicht über den Befruchtungszustand des einzigen übriggebliebenen
Ei`s informiert war und auch sonst
nur selten in den Kasten schauen konnte, war ich dann sehr enttäuscht
gar nichts mehr vorzufinden, als ich nach
ca. 5 Wochen neugierig eine Chance nutzte.
Für mich ergab sich als Lehre aus diesem Vorfall die Notwendigkeit, eine seitliche Kontrollklappe am Kasten anzubringen, um besser über den Zustand der Eier informiert zu sein und öfter einmal nachschauen zu können. In der Saison 2000 sollte es dann endlich so weit sein, die Tiere waren im besten Zuchtalter und harmonierten gut. Manchmal erschien mir der Hahn etwas aggressiv, aber ich wollte das nicht überbewerten. Es fing dann im Mai wie in den vergangenen Jahren damit an, daß ich Eier auf dem Volierenboden fand. Nachdem 4 Eier nicht im Kasten, sondern auf der Erde lagen, war die Brutsaison eigentlich schon vorbei. So mußte ich nach einigen Tagen erstaunt feststellen, wie das 5., 6. und 7. Ei, jeweils im Abstand von 2 Tagen auf dem Boden der Voliere lagen. Jetzt war guter Rat teuer, hatte ich doch zwei Hennen? Ich war mir trotz fehlender Geschlechtsbestimmung sicher, "Cleo" und Caesar" waren ein richtiges Paar. Es konnte also nur ein Nachgelege sein, welches bei Aras recht selten in der Literatur beschrieben wird. Auch in entsprechenden Fachbüchern zur Papageienhaltung und -zucht konnte ich keine Hinweise zur Lösung des Problems erhalten. Mir war aber aufgefallen, der Hahn verhielt sich bei Kontrollen oft recht aggressiv und stürzte regelrecht in den Kasten. Ich sah als letzte Chance nur die Entfernung des Hahnes aus der Voliere an. Ich hatte zwar wenig Hoffnung, aber die Henne brütet auf dem letzten und 8. Ei die normalen 4 Wochen. Jetzt konnte ich über die seitliche Kontrollklappe am Kasten den Zustand des Ei`s überprüfen und war erfreut, bei der Durchleuchtung nach einigen Tagen ein befruchtetes Ei vorzufinden. Nachdem die normale Brutzeit vorbei war, die Henne sich oft außerhalb des Kastens aufhielt und ich noch keine Laute eines Jungtieres hörte, schaute ich in den Brutkasten. Zu meiner großen Enttäuschung fand ich ein Ei vor, indem ein völlig entwickeltes Küken steckte. Das Ei war schon angepickt und das Küken wahrscheinlich beim Schlupf abgestorben. Für die Brutsaison 2001 habe ich natürlich wieder Hoffnung, endlich Aras zu züchten. Auf jeden Fall wird, sobald das erste Ei gelegt ist, der Hahn aus der Voliere entfernt. Das ist zwar nicht optimal, aber in diesem Fall wahrscheinlich die einzige Chance. |
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